Corona. Chance und grüne Herausforderung.
Der Statusbericht Kommunaler Klimaschutz in BaWü zeigt: Bislang haben nur 380 von 1.101 Kommunen ein kommunales Energie Management eingeführt.
Auch Schorndorf hängt da weit hinterher und lässt bislang ein zielorientiertes und/oder systematisches Vorgehen vermissen. Mit der von uns Grünen neu geforderten Stabstelle „Nachhaltige Stadtentwicklung, Klimaschutz und Mobilität“ ist ein erster wichtiger Schritt getan.
Und jetzt macht der Oberbürgermeister in seiner Haushaltsrede auch noch eine klimapolitische Kehrtwende. Unsere Verwaltungsspitze, die bis dato wenig Sinn für die Erhaltung und Bewahrung der Schöpfung gezeigt hat, erkennt die Dringlichkeit eines nachhaltigen Umweltschutzes. Die IBA 2027 lässt dabei in der ökologischen Neugestaltung des ehemaligen Bauhofareals grüßen. Schorndorf soll klimaneutral bis 2035 werden und dabei mehr preiswerten Wohnraum bieten. Wunder geschehen immer wieder.
Die Corona-Krise erschüttert in diesen Tagen auch unsere Stadt-Gesellschaft. Soforthilfen und weitreichende Konjunkturmaßnahmen historischen Ausmaßes werden platziert – auch um unseren Einzelhandel und die Gastronomie zu retten. Die geplanten Hilfen für einen wirtschaftlichen Neustart könnten die Weichen stellen für die notwendige Transformation zur Werteumkehr – weg vom irreführenden Glauben an ein unbegrenztes Wachstum hin zu qualitativen Werten, wie Umwelt, Generationen-Verantwortung und nachhaltigem Klimaschutz. Dieser kann und muss dabei Treiber der wirtschaftlichen Gesundung sein und ist die Grundlage für unseren langfristigen Wohlstand.
Die Bebauung muss sich orientieren am tatsächlichen Bedarf. Dabei liegt das große Einsparpotential für CO2 beim Bauen und in der Regenerationsfähigkeit der Kaltluftproduktionsflächen. Im Bereich Klimaschutz und Energieeffizienz sind uns dabei die eigenen Liegenschaften wichtig. Hier können wir direkten Einfluss nehmen, um den hohen Anteil an Strom-und Wärmekosten mit ökologischer Bauweise und, wo es geht, mit Fotovoltaik zu reduzieren.
Dutzende Parkplätze zu vernichten, die autofahrende Käufer*Innen aus der gebeutelten Kernstadt vollends abzuziehen, sie somit an andere Orte zu zwingen und gleichzeitig die „Kultur der Innenstadt“ kaputt zu machen, ist daher sicher nicht der Weg, den wir gehen sollten. Zuerst muss die notwendige Infrastruktur bereitgestellt werden, damit die Bürgerschaft das Auto stehen lassen kann. D.h. allem voran der konsequente Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs mit perfekten Anschlusszeiten an einen modernen Bus-und Bahnhof. Vor allem zu und in den sieben Teilorten! Ein weiteres Etappenziel könnte auch heißen: Die Wieslauftalbahn mit dem „Wiesel“ in den VVS miteinzubinden.
Die Menschen schauen darauf, ob unsere Kommune in punkto Klimaschutz handelt – oder ob sie nur predigt und andere tun lässt. Wir wollen die Bevölkerung auf diese Reise des Wertewandels mitnehmen. Es wurde ein Antrag auf ein städtisches Klimaschutzkonzept zur Erreichung der Klimaschutzziele wegweisend vorangestellt.